Die Deutsche Wespe,
Warum heißt diese Wespenart eigentlich so ?
Im allgemeinen werden Wespen mit lateinischen Namen ausgestattet. In diesem Fall mit (Vespula germanica) Also auch im lateinischen hat sie nicht eine vollkommen andere Bedeutung. Der Name kommt daher, dass sie in weiten Teilen Mitteleuropas verbreitet ist. Man findet sie oft in der Nähe von Menschen und ist zudem eine Kulturfolgerin. Das macht sie manchmal zu einem lästigen Mitesser an unseren Kaffeetafeln oder Grillfesten. Das markante Zeichen der Deutschen Wespe sind die drei Punkte auf der Stirnplatte. oder wie auf dem Foto ist der obere Punkt ein kurzer Strich.
Der Wespenstaat ist straff organisiert. Es gibt Nestbauer, sie nutzen morsches Holz welches zerkaut und mit Speichel vermischt wird. Durch das morsche mit UV Licht bestrahlte Holz werden Nester der Deutschen Wespe immer grau. Dann gibt es die Innendienstmitarbeiter, die für die Zellensäuberung zuständig sind. Die Nahrungsbeschaffer fliegen ständig hin und her um Beute zu machen. Die Hauptbeute sind Fliegen, die sie direkt nach dem erlegen filetieren. Nur das nahrhafte Bruststück wird ins Nest gebracht. Die Larvenfütterer zerkleinern mit ihren Mandibeln (Kauwerkzeugen) den Leckerbissen und füttern die in den Zellen kopfüberhängenden Larven. Die Brutpflege ist genau so intensiv wie bei den Honigbienen, nur sind die Wespenlarven keine Vegetarier, sondern Fleischfresser. Sie brauchen also tierisches Eiweiß. Königinbetreuerinnen sind praktisch der Hofstab, der sich um das Wohlergehen der Königin kümmert.
Ihre Brutkammern, sowie das ganze Nest sind sehr filigran gearbeitet. Die sechseckigen Zellen sind waagerecht nach unten offen nebeneinander liegend angeordnet. Die Honigbienen machen es ähnlich, nur sind die Zellen übereinander und seitlich offen angelegt.
Die Nesthülle, die die Zellen umgibt ist noch filigraner als die Zellen aufgebaut. Berührt man sie mit der Hand, zerbricht sie oft schon. Sie dient als Klimaschutzhülle bei Kälte oder Wärme und ist von unten offen. Ausscheidungen der Larven können praktischerweise nach unten aus dem Nest fallen. Im Laufe des Jahres wächst das Nest, an dem dauernd rumgewerkelt wird.
Die untereinander hängenden Wabenteller sind verhältnismäßig stabil miteinander verbunden und umfassen oft sechs bis sieben Etagen.
Der Staat der Deutschen Wespe besteht aus 3000 bis 4000 Individuen. Ist der Sommer lange warm und es gibt genügend Insekten als Nahrung, kann ein Volk schon mal 7000 bis 10000 Wespen beherbergen. Die Königin muss dann fleißig Eier legen, denn die einzelne Wespe lebt nur ca. vier Wochen.
Aber auch der ganze Wespenstaat stirbt im Herbst und nur die Jungköniginnen, die von den Drohnen befruchtet wurden überleben teilweise den Winter und gründen im nächsten Frühjahr an einer neu ausgesuchten Stelle ein Volk.